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  • Honig im Glas und in Honigwaben
16 min

Honig - Die Speise der Götter

Im alten Ägypten war Honig ein elitäres Lebensmittel, das als Speise der Götter bezeichnet wurde. Später wurden auch seine heilenden Eigenschaften erkannt und in vielerlei Bereichen erfolgreich angewandt. Dennoch werden noch heute wissenschaftliche Studien erstellt, um die heilenden Eigenschaften des Honigs zu beweisen. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind allerdings sehr widersprüchlich, denn längst nicht jeder Honig verfügt über eine heilende Wirkung. Und auch als Süssungsmittel ist Honig nicht immer die beste Wahl.

Aktualisiert: 02 März 2024

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Honig – Ein begehrtes Lebensmittel

Seit mindestens 10.000 Jahren dient Honig dem Menschen als Nahrungsmittel. Er galt stets als ganz besondere Köstlichkeit, denn lange Zeit war er das einzige süsse Lebensmittel, das es gab. Und auch die Bienen wurden aufgrund ihrer bis dahin unerklärlichen Fähigkeit, diese Götterspeise zu produzieren, bewundert und verehrt.

Honig schmeckte aber nicht nur köstlich, sondern verlieh den Menschen auch ganz besondere Kräfte. So konnten beispielsweise Athleten während der ersten Olympischen Spiele alleine durch das Trinken von Honigwasser noch nie dagewesene Höchstleistungen abrufen.

Dieser Fakt lässt sich leicht erklären, denn der süsse Sirup versorgt den Körper und das Gehirn mit einer grossen Anzahl leicht verwertbarer Kohlenhydrate, die schnell in Energie umgewandelt werden.

80 Prozent Zuckergehalt

Obwohl in hochwertigen Sorten bis zu 245 natürliche Inhaltsstoffe nachgewiesen wurden, besteht Honig dennoch zu 80 Prozent aus reinem Zucker.

Die durchschnittliche Zusammensetzung sieht wie folgt aus:

  1. 38 Prozent Fructose
  2. 31 Prozent Glucose
  3. 10 Prozent Mehrfachzucker
  4. 17 Prozent Wasser
  5. je nach Sorte ca. 2 bis 4 Prozent Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, organische Säuren und sekundäre Pflanzenstoffe

Das Fructose-Glucose-Verhältnis bestimmt die Konsistenz. Da Glucose schneller kristallisiert als Fructose, ist Honig mit einem hohen Glucoseanteil cremig bis fest, während er mit weniger Glucose und höherem Fructosegehalt eher flüssig ist.

Doch wie entsteht die Bienenspeise und welche gesundheitlichen Vorteile bringt sie mit sich? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im Folgenden.

Wie entsteht Honig?

Bienen sammeln einerseits den Nektar aus Blüten, andererseits den Honigtau, der sich vorwiegend an Nadelbäumen finden lässt. Zum großen Teil ist es der zuckerhaltige Nektar aus Blüten, der gesammelt wird.

Nektar aus Blüten

Über den langen Bienen-Saugrüssel gelangt der Nektar zunächst in die Speiseröhre und anschliessend in den Honigmagen, wo er gesammelt wird. Ein kleiner Teil ihres Ertrags nutzen die Bienen zur Energiegewinnung für ihren anstrengenden Rückflug zum Bienenstock. Den Rest ihrer "Beute" überlässt die fleissige Sammlerin dann ihren Stockgenossinnen.

Honigtau von Bäumen

Neben dem Nektar sammeln Bienen auch Honigtau, der von Laub- oder Nadelbäumen stammt. Auf diesen Bäumen halten sich verstärkt Schild- und Blattläuse auf, die mit ihren scharfen Mundwerkzeugen die Nadeln anstechen, um den Zellsaft auszusaugen. Die darin enthaltenen Aminosäuren sind das Lebenselixier der Läuse, doch den Zucker, den sie ebenfalls mit dem Saft aufnehmen, benötigen sie nicht. Daher scheiden sie ihn zum grössten Teil wieder aus. Davon profitieren jene Bienen, die im Wald nach Nahrung suchen. Sie saugen ihn auf und bringen ihn heim.

Weiterverarbeitung im Stock

Die Stockgenossinnen nehmen die Ernte der Sammlerinnen in Empfang. Dabei reichen sie diese von Biene zu Biene weiter, während jede dieser Bienen den Nektar oder Tau über ihren Speichel mit körpereigenen Enzymen vermengt. In der Folge dieser Weitergabe steigt der Enzymgehalt des unreifen Honigs enorm an. Ein Teil dieser Enzyme spaltet die Kohlenhydrate auf, wodurch sich auch die Zuckerzusammensetzung verändert.

Zudem verdunstet durch die ständige Bewegung in der warmen Stockluft das überschüssige Wasser, so dass der noch unreife Honig langsam eindickt. Er wird von den Bienen sorgfältig auf die Waben verteilt und erst am Ende eines hochkomplexen Reifungsprozesses kann der Imker mit der Honigernte beginnen.

Waben im Bienenstock

Frischer Honig wird geerntet
© gettyimages.de/Gary Yeowell

Die Nahrung der Bienen

Natürlich hofft jeder Imker auf eine gute Ernte, doch eine solche ist nicht nur für ihn wichtig. Vor allem die Bienen sind auf ausreichende Honigvorräte angewiesen, denn diese stellen die Nahrungsgrundlage für sie und ihre Brut dar.

Anders als Wespen und Hummeln, von denen lediglich die Königinnen den Winter überleben, versuchen die Bienen auch in der kalten Jahreszeit ihr ganzes Volk am Leben zu halten. Und um das zu erreichen, müssen sie derart viel Wärme produzieren, dass selbst bei Aussentemperaturen von minus 20°C im Bienenstock die erforderliche Mindesttemperatur von 30°C bestehen bleibt. Das kostet den Bienen enorm viel Energie, doch dank angemessener Vorräte können sie diesen Energieverlust immer wieder ausgleichen.

So benötigt ein Bienenvolk für die Überwinterung in Mitteleuropa etwa 25 Kilogramm Honig. Wenn die Bienen in den warmen Monaten genügend Nektar sammeln konnten, produzieren sie weit über 100 Kilogramm. Ermittelt man nun den ganzjährigen Bedarf eines Bienenvolkes, inklusive der Überwinterung, so bleiben in der Regel immer noch einige Kilogramm Honig für den Imker übrig.

Nun liegt die Entscheidung alleine beim Imker, ob lediglich der Überschuss in den Verkauf gelangt oder ob den Bienen darüber hinaus ein Teil ihrer Nahrung genommen und durch die Zufütterung von Zuckerwasser ersetzt wird.

Bei der industriellen Honiggewinnung wird generell maximaler Profit angestrebt, daher ist hier die Verwendung von Zuckerwasser gang und gäbe. Regionale Imker hingegen nutzen häufig beide Varianten, während Bio-Imker weitestgehend auf eine Zufütterung verzichten.

Konventionell oder Bio?

In der konventionellen Imkerei wird aus Profitgründen zu ähnlichen Massnahmen gegriffen, wie sie bereits aus anderen konventionellen Tierzuchtbetrieben hinlänglich bekannt sind. Die Betriebe unterliegen nur wenigen gesetzlichen Verordnungen und werden auch nur äusserst selten kontrolliert.

Daher können auch in der Bienenzucht durchaus chemotherapeutische Medikamente zum Einsatz kommen, die künstliche Befruchtung der Königinnen ist erlaubt und auch deren Flügel dürfen beschnitten werden. All diese Praktiken sind in der konventionellen Bienenzucht möglich.

In der Bio-Imkerei sind derartige Methoden strikt verboten Kommt es in einem Bio-Imkerbetrieb tatsächlich einmal zur Erkrankung der Bienen, wie z.B. zum Varroamilben-Befall, werden ausschliesslich organische Säuren zur Behandlung eingesetzt. Die gesetzlichen Vorgaben für Biobetriebe sind umfangreich und unterliegen regelmässigen, strengen Kontrollen.

Wie wirkt Honig? Bei welchen Krankheiten hilft er?

Honig ist ein traditionelles Heilmittel, das bei vielen Beschwerden Einsatz findet.

Gegen Bakterien, Pilze und freie Radikale

Die Bienenspeise wird von je her als Arznei gegen vielerlei Erkrankungen sowie zur Wundheilung hoch geschätzt. Seine heilende Wirkung verdankt er im Wesentlichen seiner antibakteriellen, antimykotischen sowie antioxidativen Eigenschaften, die auf verschiedenen Mechanismen beruhen.

Eine in diesem Zusammenhang massgebliche Reaktion findet bereits im unreifen Honig statt, denn hier werden ständig kleine Mengen Wasserstoffperoxid gebildet. Dieses entsteht durch ein spezielles Enzym, das die Bienen über ihren Speichel dem unreifen Honig zusetzen. In grösserer Konzentration wäre diese Substanz zellschädigend, doch in der geringen Menge entfaltet das Wasserstoffperoxid eine stark antibakterielle Wirkung.

Im reifen Produkt bewirkt die hohe Zuckerkonzentration, dass Bakterien, Pilze und andere Parasiten absterben, denn diese bindet das überschüssige Wasser. Ohne Wasser können Mikroorganismen ebenso wenig überleben wie alle anderen Lebewesen, so dass sie schliesslich austrocknen und absterben. Nur ihre Sporen sind auch ohne Wasser lebensfähig, allerdings können sie unter diesen Bedingungen nicht mehr wachsen und sich auch nicht vermehren.

Darüber hinaus finden sich im Honig auch andere Stoffe, die das bakterielle Wachstum behindern. So verdankt er seine heilenden Eigenschaften auch den zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen, vor allem aber den antioxidativ wirkenden Polyphenolen und Flavonoiden.

Auch kann er das Kommunikationssystem dieser Bakterien blockieren, so dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich "abzusprechen" und als geschlossene Gruppe zu agieren. Dadurch werden sie auch deutlich anfälliger für konventionelle Antibiotika-Behandlungen.

Bei Wunden

Bakterien, Pilze sowie ein Übermass an freien Radikalen im Körper sind die Hauptverursacher zahlreicher entzündlichen Erkrankungen. Daher kann Honig mit seiner antibakteriellen, antimykotischen und antioxidativen Wirkung bei vielen entzündlichen Prozessen gute Dienste leisten. So hat sich seine Verwendung bei kleineren Wunden, Hals- oder Hautproblemen, Magen-Darmbeschwerden oder Pilzinfektionen längst bewährt.

Bei tiefen oder schlecht heilenden Wunden sowie bei schweren Erkrankungen ist von Selbstversuchen mit Honig allerdings unbedingt abzusehen. In diesen Fällen ist eine Behandlung mit medizinischem, keimfreiem Honig durch einen versierten Therapeuten angezeigt.

Bei Husten und Halsschmerzen

Die wohl bekannteste Anwendung des Bienenprodukts bezieht sich auf Husten infolge einer Erkältung. Zwar ist seine Anti-Husten-Wirkung in vielen Kulturkreisen bereits seit Jahrhunderten bekannt, dennoch wurde eine Vielzahl von Studien erstellt, um diese Wirkung zu bestätigen.

So wurde 2014 in Nigeria eine Studie veröffentlicht, in der der Husten von Kindern zwischen 2 und 18 Jahren unter anderem auch mit Honig behandelt wurde. Wenig überraschend wirkte er mindestens genauso gut wie das beliebte Hustenmittel Dextromethorphan, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich bei der Bienenspeise um ein natürliches Lebensmittel ohne Nebenwirkungen handelt.

In dieser, wie auch in zahlreichen anderen Studien, vermochte bereits ein Teelöffel davon, vor dem Zubettgehen pur eingenommen oder in ein Glas Wasser oder warmen Tee gerührt, den Husten spürbar zu lindern. ( 1 ) ( 2 )

Bei kranker Haut

Der Mediziner Al-Waili aus Dubai behandelte Patienten, die unter Schuppenbildung der Haut, starkem Juckreiz, Herpes und infolge dessen auch unter Haarausfall litten, mit rohem Honig. Sie sollten ihn mit wenig warmem Wasser verflüssigen, die Mischung täglich auf die betroffenen Hautpartien auftragen und nach einer Einwirkzeit von 3 Stunden vorsichtig abwaschen. Schon nach einer Woche waren die Symptome verschwunden und Läsionen begannen zu heilen.

Um festzustellen, ob tatsächlich eine Heilung eingetreten war, teilte Al-Waili seine Patienten in zwei Gruppen auf. Während eine Gruppe als geheilt galt und keine weitere Behandlung erfuhr, wurde die zweite Gruppe angewiesen, die Honiganwendung 1 x wöchentlich und über einen Zeitraum von 6 Monaten fortzuführen.

In der ersten Gruppe traten bereits nach zwei Monaten erneut erste Symptome auf, während die zweite Gruppe auch nach dem sechsten Monat beschwerdefrei blieb. ( 3 )

Obwohl die Verwendung von Honig lästige Schuppenbildung der Haut und unangenehmen Juckreiz lindert und bestenfalls gar beseitigen kann, bleibt generell zu berücksichtigen, dass jede Art von Hauterkrankung immer auch auf eine gestörte Darmflora schliessen lässt. Daher ist es wichtig, spätestens nach Abklingen der Symptome, eine gründliche Darmsanierung vorzunehmen, damit Ihre Haut wirklich heilt und vor allem heil bleibt.

Biene bestäubt Blume

Die Blume wurde von einer Biene bestäubt
© gettyimages.de/mrs

Bei Magen-Darm-Entzündung

Eine Magen-Darm-Entzündung, umgangssprachlich auch Magen-Darm- Grippe genannt, ist eine sehr unangenehme Erkrankung, die mit ständigem Durchfall und Brechreiz einhergeht. Die häufigste Ursache hierfür sind Viren und Bakterien, was ein Forscherteam aus Ägypten dazu veranlasste, die Wirkung von Honig auf Magen-Darm-Infekte zu überprüfen.

An der Studie nahmen 100 erkrankte Kindern teil, die in 2 Gruppen von jeweils 50 Kindern aufgeteilt wurden. Um dem hohen Wasser- und Mineralstoffverlust, der bei chronischem Durchfall und Brechreiz entsteht, entgegenzuwirken, erhielten die Patienten eine spezielle Flüssigkeit, die vor allem Zucker und Salz enthielt und über den Tag verteilt getrunken wurde. Während die eine Gruppe lediglich diese Flüssigkeit zu sich nahm, wurde bei der zweiten Gruppe zusätzlich noch Honig beigemischt.

Schnell war zu beobachten, dass sich der akute Durchfall und die Übelkeit der Kinder, die die Honiglösung erhielten, deutlich verringerten. In der anderen Gruppe war hingegen noch kaum eine Veränderung festzustellen.

Die Zugabe des süssen Sirups konnte den Krankheitsverlauf aber nicht nur deutlich verkürzen, sondern darüber hinaus auch zu einer schnelleren körperlichen Regeneration sowie zur Normalisierung des Körpergewichtes der Kinder beitragen. ( 4 )

Bei Pilzinfektionen

Trotz des hohen Zuckergehalts, rückt Honig selbst Pilzinfektionen der Gattung Candida albicans auf den Leib. Wissenschaftler einer iranischen Universität konnten seine antimykotische Wirkung in einer Gruppe von 70 Frauen nachweisen, die von Scheidenpilz betroffen waren.

Eine Hälfte der Frauen behandelte die Pilzinfektion mit dem Auftragen einer Joghurt-Honig-Mischung, während die andere Hälfte eine antimykotische Creme anwendete.

Bereits nach einer Woche konnte festgestellt werden, dass die Joghurt-Mischung und die pharmazeutische Creme vergleichbare Ergebnisse erzielten.

In vitro wurde Honig bereits mehrfach auf Candida albicans angesetzt und immer kam es zum gleichen Ergebnis: Reiner Honig hemmt das Wachstum des Pilzes erheblich, während verdünnte Lösungen erst ab einem Anteil von 80 Prozent ihre Wirkung entfalten. ( 5 ) ( 7 ) ( 8 )

Als Präbiotikum

Raffinierter Zucker gilt schon lange als einer der Hauptverursacher einer gestörten Darmflora, da er die Ausbreitung von Darmpilzen fördert und eine negative Auswirkung auf das Bakteriengleichgewicht hat. Eine ägyptische Studie befasste sich daher mit der Frage, ob dieser Effekt auch auf den ebenfalls sehr zuckerreichen Honig zutrifft.

Die Wissenschaftler beobachteten, wie sich bestimmte Schimmelpilze und deren Gifte, sogenannte Aflatoxine, auf das Wohlbefinden von Mäusen auswirken und in welcher Weise das Bienenprodukt die Wirkung beeinflussen kann. Dabei stellte sich heraus, dass eine hohe Konzentration von Honig als Nahrungsergänzung Aflatoxine effektiv unschädlich machte. Und auch einige Pilzkulturen wurden durch die Bienenspeise in ihrem Wachstum gehemmt.

Aus früheren Studien war den Forschern bereits bekannt, dass diese Effekte zum Teil auch auf der präbiotischen Wirkung des Honigs beruhen, denn er dient vielen gesundheitsfördernden Darmbakterien als wertvolle Nahrung.

Anders als Haushaltszucker enthält die Bienenspeise noch wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. Und obwohl sie nur in winzigen Mengen vorhanden sind, liefern sie den Bakterien noch eine gute Nahrungsgrundlage, so dass sie sich schneller vermehren können. Je grösser die Anzahl der guten Darmbakterien ist umso mehr Aflatoxine können sie letztlich unschädlich machen. ( 6 )

Nichts für Säuglinge

Trotz der vielen gesundheitlichen Vorteile, die der Verzehr von hochwertigem Honig mit sich bringen kann, ist dieser für Säuglinge bis zu 12 Monaten tabu! Den Grund dafür liefert das Bakterium Clostridium botulinum, bzw. dessen Sporen, die trotz sorgfältiger Kontrolle unbemerkt in den Honig gelangen können.

Das gefährliche an diesen Sporen ist, dass sie beim Auskeimen ein muskellähmendes Gift produzieren. Für Erwachsene stellen sie kein Problem dar, denn selbst eine halbwegs stabile Darmflora kann das Auskeimen der Sporen verhindern.

Anders verhält es sich bei Säuglingen bis zu 12 Monaten, denn deren Darmflora ist noch nicht ausreichend entwickelt, so dass die Sporen auskeimen und ihr Gift produzieren können. Unerkannt und unbehandelt kann es beim erkrankten Säugling Lähmungen der Atem- und Schluckmuskulatur bewirken und schlimmstenfalls zum Tode führen.

Bewusster Umgang mit der Bienenspeise

Auch wenn der Honig aufgrund seiner heilenden Wirkungen die perfekte Süssigkeit zu sein scheint, so ist er doch kein Lebensmittel, das regelmässig, und schon gar nicht in grösseren Mengen, konsumiert werden sollte.

Wer dennoch viel davon isst, dem sei gesagt, dass der hohe Zuckeranteil dieselben gesundheitlichen Nachteile mit sich bringen kann, die vom normalen Haushaltszucker hinlänglich bekannt sind. Ein Zuviel kann ebenfalls die Zähne löchrig machen, die Darmflora ruinieren, die Bauchspeicheldrüse überfordern und zu Übergewicht beitragen. Daher ist die Bienenspeise stets mit Bedacht zu geniessen.

Verwenden Sie den süssen Sirup ferner weder zum Kochen noch zum Backen, denn bereits Temperaturen ab 40°C machen viele seiner gesundheitlichen Vorteile zunichte. Lassen Sie daher Tee oder Milch abkühlen, bevor sie den Honig dazugeben.

In der ayurvedischen Medizin gilt erhitzter Honig sogar als toxisch, denn er soll zur Verunreinigung des Körpergewebes beitragen und so Entzündungsprozesse auslösen, die dann zu unterschiedlichen Erkrankungen führen.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Ganz gleich, ob Sie den Honig innerlich einnehmen oder äusserlich anwenden; Er sollte immer von bestmöglicher Reinheit und Qualität sein.

Kaufen Sie daher

  1. keine Plastikbehältnisse, denn die darin enthaltenen Weichmacher finden sich letztlich auch im Produkt wieder.
  2. kein Billig-Produkt, denn Qualität hat immer ihren Preis.
  3. keine importierten Produkte, denn diese werden häufig pasteurisiert (auf mindestens 75°C erhitzt) und können genmanipulierte Pollen enthalten. Eine Ausnahme stellt hier der Manuka-Honig aus Neuseeland dar (siehe weiter unten).
  4. keinen konventionell hergestellten Honig, denn hier dürfen diverse Gifte zur Verhinderung von Bienenkrankheiten zum Einsatz kommen, die auch in das Produkt übergehen können.

In Deutschland und in der Schweiz vergibt der jeweilige Imkerbund ein Siegel, das nur auf Gläsern mit inländischem und unbehandeltem Honig aufgebracht werden darf. Ein Produkt mit diesem Siegel grenzt sich deutlich von einem Importprodukt ab und weist auf gewisse Qualitätsstandards hin. So wurde er nach der Ernte weder erhitzt noch wurden ihm Stoffe hinzugefügt oder entzogen.

Ist Bio besser?

Bio-Imker unterliegen besonders strengen Richtlinien und das Einhalten derselben wird regelmässig überprüft. So können Sie beim Bio-Honig sicher sein, dass die hohen Qualitätsstandards auch tatsächlich eingehalten werden.

Ein kurzer Auszug aus den Richtlinien eines Bio-Betriebes:

  1. Das Beschneiden der Flügel der Königin ist verboten.
  2. Die Verwendung chemischer Medikamente und Pestizide ist verboten.
  3. Im Umkreis von drei Kilometern dürfen im Wesentlichen nur Pflanzen des ökologischen Anbaus und/oder Wildpflanzen stehen. Es dürfen sich dort weder Autobahnen, noch Müllverbrennungsanlagen oder andere schadstoffausstossende Betriebe befinden.
  4. Der Standort muss über genügend natürliche Quellen für Nektar, Honigtau und Pollen verfügen sowie über einen Zugang zu Wasser verfügen.
  5. Die Bienen werden ausschliesslich in Bienenkästen aus natürlichen Rohstoffen gehalten. Für den äusseren Anstrich müssen schadstofffreie Farben verwendet werden.
  6. Eine eventuell erforderliche Zufütterung im Winter findet mit eigenem Honig oder Pollen statt. Nur in Ausnahmefällen darf Bio-Zuckersirup verwendet werden.
  7. Zur Gewinnung werden nur unbebrütete, rückstandsfreie Waben verwendet.
  8. Der Honig wird zu keiner Zeit über 40°C erhitzt.

Frischer Honig

Frischer Honig
© gettyimages.de/Rapeepong Puttakumwong

Honig aus Blüten und aus Honigtau: Der Unterschied

Zu den Blütenhonigen zählt z.B. der Raps-, Klee-, Löwenzahn-, Lindenblüten-und Frühjahrsblütenhonig. Entstehen sie aus Nektar, der im Frühling gesammelt wurde, dann sind sie meist von sehr heller Farbe, während das Sammeln des Nektars bis zum Sommer hin einen immer dunkler werdenden Honig ergibt. Je heller er ist, umso milder sein Geschmack, der fein fruchtig oder blumig ist.

Waldhonig entsteht aus Honigtau verschiedener Laub- oder Nadelbäume und ist in der Regel von sehr dunkler Farbe. Er enthält weniger Glucose als Blütenhonig und bleibt daher länger flüssig. Sein Aroma ist kräftig, würzig und leicht herb.

Der Tannenhonig gilt als der König unter den Tausorten, denn er ist aufgrund der eher kleinen Tannenbestände fast schon eine Rarität. Sein Geschmack ist würzig, versehen mit dem unverkennbaren Tannen-Aroma.

Manuka – Die Ausnahme

Manuka-Honig stammt aus dem Blüten-Nektar des neuseeländischen Manuka-Strauches, einem Verwandten des australischen Teebaums. Es handelt sich hierbei um ein ganz besonderes Produkt, denn seine Heilkraft soll jene aller anderen Honige um ein Vielfaches übertreffen. Warum das so ist und bei welchen gesundheitlichen Problemen er Anwendung findet, erfahren Sie in unserem Artikel über Manuka-Honig.

Hinweis: Falls Sie in Erwägung ziehen, die Bienenspeise zukünftig auch als Hausmittel zu verwenden, sollten Sie beim Einkauf keine Kompromisse eingehen. Nur Bienen, die eine natürliche, artgerechte Haltung und Fütterung geniessen durften sind in der Lage, hochwertigen Honig zu produzieren, der nicht nur ausgezeichnet schmeckt, sondern auch die beschriebenen Heilwirkungen ermöglicht. Verwenden Sie daher ausschliesslich hochwertige Bio-Produkte oder kaufen Sie Ihren Honig bei einem Imker Ihres Vertrauens.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Manuka-Honig

Gelée Royal - Die königliche Nahrung

Wir - das Zentrum der Gesundheit - raten aus ethischen Gründen von Gelée Royal ab. Es handelt sich um die Nahrung, die Bienen für Ihre Königinnenlarven produzieren. Normalerweise gibt es in einem Bienenvolk nur sehr wenige Waben mit Königinnenlarven, denn das Volk hat im Normalfall ja eine Königin. Also entnimmt man dem Volk die Königin (tötet sie). Jetzt geraten die Bienen in Panik , denn der Tod der Königin kann für das gesamte Volk das Ende bedeuten (da ja keine Nachkommen mehr entstehen und eine Arbeiterbiene nur wenige Wochen lang lebt).

Schnellstmöglich versucht das Bienenvolk daher eine neue Königin heranzuziehen. Dazu würde es einige wenige Larven mit Gelée Royale füttern. Das aber wäre für den Menschen natürlich eine viel zu geringe Ausbeute. Daher gibt man in das Bienenvolk sehr viele künstliche Königinnenwaben mit je einer Larve. Das ohnehin schon gestresste Bienenvolk ist nun noch mehr unter Stress, weil all diese speziellen Waben mit Gelée Royal gefüllt werden müssen. Sind die Waben gefüllt, werden sie vom Imker wieder herausgenommen, die tausenden darin heranwachsenden Jungköniginnen werden getötet und das Gelée Royal wird jetzt als teure Nahrungsergänzung verkauft.

Update 19.4.2023: Wir fügten den Abschnitt über Gelée Royal hinzu.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.